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08.08.2011 23:45
Die neue Rechte: Abschied von der Politik
..Sie sind keine konservative Partei, sondern eine
revolutionäre. Sie sind eine Gefahr für die Wirtschaft. Sie sind Totengräber der
Mittelklasse. Und Verbündete einer neuen Oligarchie des Geldes. Sie sind die
Feinde der Zivilisation. So das Resümee einer Analyse von Constantin Seibt im
Züricher Tages Anzeiger vom 06.08.2011. JWD
[Auszug:]
Mit bisher unbekannter Radikalität bewirtschaftet in den USA eine neue
Rechte die Krise, die sie selbst zu verantworten hat. Das stößt auch altgediente
Konservative ab, für die Reagan ein Idol war. Ein Kommentar.
Charles Moore ist Konservativer bis in die Knochen. Er war 20 Jahre lang
Chefredakteur strenger und konservativer Zeitungen, zuletzt des «Telegraph». Er
konvertierte zum Katholizismus, ist ein beliebter Gast des Papstes und der
offizielle Biograf von Margaret Thatcher. Vorletzte Woche schrieb Moore eine
Kolumne, die sein ganzes Leben in Frage stellt. Ihr Titel lautet: «Ich fange an
zu denken, dass die Linke vielleicht doch Recht hat».
Moore schreibt: «Ich habe mehr als 30 Jahre gebraucht, um mir diese Frage zu
stellen. Aber heute muss ich es tun: Hat die Linke doch Recht?» Und fährt fort:
«Die Reichen werden reicher, aber die Löhne sinken. Die Freiheit, die dadurch
entsteht, ist allein ihre Freiheit. Fast alle arbeiten heute härter, leben
unsicherer, damit wenige im Reichtum schwimmen. Die Demokratie, die den Leuten
dienen sollte, füllt die Taschen von Bankern, Zeitungsbaronen und anderen
Milliardären.»
Die Milliardärspartei: ..Das
Verblüffende ist: Warum sind die Rechten in Europa und den USA so erfolgreich?
Warum mit einem Programm, das weder funktioniert, noch für den Mittelstand – bei
Licht besehen – lukrativ ist?..
..Die Politiker der Rechten reden von Freiheit und dem kleinen Mann, aber
sie betreiben das, was Joseph Stiglitz trocken «Sozialismus für Reiche» nannte.
Das Resultat ihrer Politik ist unter dem Strich die Oligarchie. Kein Zufall,
werden die Parteien, etwa der Tea-Party-Flügel in den USA oder auch die SVP in
der Schweiz von Milliardären geführt... [Auszug Ende]
Link zum vollständigen Artikel von Constantin Seibt im Züricher Tages
Anzeiger
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