<< zurück | Home | JWD-Nachrichten | Teilen |

22.03.2014 22:35
Israel lieferte der IAEA gefälschte Dokumente über Irans Atomprogramm
In seinem kürzlich erschienenen Buch "Die konstruierte Krise" (A Manufactured Crisis) setzt sich der amerikanische Journalist und Historiker Gareth Porter mit dem umstrittenen iranischen Atomprogramm auseinander. [german.irib.ir]  JWD

Dieses begann, wie er schreibt, 1950 mit einer Entscheidung des damaligen US-Präsidenten Dwight Eisenhower, Iran im Rahmen des "Atomkraft für den Frieden"-Projekts bei der Befriedigung seines zunehmenden Energiebedarfs zu unterstützen. Nach der Islamischen Revolution im Jahre 1979 stoppten die USA dann ihre Atom-Kooperation mit dem Iran, und in den frühen 1990er Jahren begannen sie, Iran zum Verzicht auf die Nutzung von Atomenergie unter Druck zu setzen - und zwar ohne dass Iran jemals irgendwie zu erkennen gegeben hätte, damit militärische Ziele zu verfolgen.

In einem Interview mit der "Iran Review" erklärt Porter auf die Frage, warum die USA damals plötzlich ihre Einstellung zum iranischen Atomprogramm änderten, dass der Gesinnungswandel mehrere Ursachen hatte. Zunächst hatte er etwas mit der amerikanischen Unterstützung Sadddam Husseins im Krieg gegen den Iran zu tun. Die USA wollten den Iran schwach halten und deshalb unbedingt einen iranischen Sieg in diesem Krieg verhindern.

Auf einer tieferen Ebene kam darin außerdem eine grundsätzlich feindselige Haltung gegenüber der Islamischen Revolution im Iran zum Ausdruck, die von den Amerikanern von Beginn an als Affront und Herausforderung gegenüber der Großmacht USA empfunden wurde. Und schließlich spielte der schmutzige Krieg eine Rolle, den die USA zu jener Zeit im Libanon führten. Dagegen scheint es zunächst nicht darum gegangen zu sein, das israelische Atom-Monopol im Nahen Osten zu schützen.

Die Bush-Regierung verfolgte - wie die vorherigen amerikanischen Regierungen - das Ziel eines Umsturzes ("Regime Change") im Iran. Dies, so glaubte sie, sei nur durch Gewaltanwendung erreichbar. In den Jahren 2002 und 2003 entwickelte sie die Strategie, den Iran der heimlichen Verfolgung eines Atomwaffenprogramms zu beschuldigen und dies zum Vorwand für die Berechtigung eines militärischen Angriffs zu propagieren. Bekanntlich hat das nicht wie geplant funktioniert, so dass die Bush-Regierung vom Einsatz militärischer Gewalt auf Sanktionen zur Herbeiführung eines "Regimewechsels" umschwenkte. Und das war eine weitere Fehlkalkulation.

Dabei lag das Problem weniger bei George W. Bush als bei seinen neokonservativen Beratern und einigen hochrangigen Regierungsmitgliedern, insbesondere Vizepräsident Dick Cheney und seinem Nahost-Berater David Wurmser sowie John Bolton, dem damaligen für Iran zuständigen Staatssekretär. Bekanntlich arbeitete er eng mit der israelischen Regierung zusammen, reiste oft nach Israel und traf 2003 mehrmals den damaligen Direktor des Mossad.

Diese Treffen waren nicht mit dem US-Außenministerium abgesprochen, so dass davon ausgegangen werden kann, dass Bolton auf eigene Initiative mit den Israelis den Plan ausheckte, eine "Irankrise" zu provozieren. Gemeinsam entwickelten sie einen Plan, der letztlich zwingend zu einem Militärangriff auf den Iran führen sollte. Damit, so Porter, steht fest, dass der Angriffsplan gegen den Iran von den Israelis und ihren engsten Verbündeten in der US-Regierung ausging.

In seinem Buch "Die konstruierte Krise" schreibt Porter, dass die Internationale Atomenergie-Organisation IAEA von den westlichen Regierungen durch in Israel fabrizierte Dokumente getäuscht worden ist, wonach das iranische Atomprogrammm bis 2003 eine militärische Dimension beinhaltete - und das während eines Zeitraumes, in dem IAEA-Inspektoren mindestens zehnmal im Iran Untersuchungen durchgeführt hatten.

Weiterlesen im Originaltext bei ' german.irib.ir ' ..hier

 
<< zurück | Home |