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12.06.2014 09:40
Willkommen in der Wirklichkeit, lieber Herr Münchau
Wolfgang Münchau, Kolumnist bei Spiegel-Online und in der Financial Times, brauchte ein neues Buch, um zu erkennen, was seit langem für jeden offensichtlich ist, der keine neoklassischen Scheuklappen trägt. Das Buch („House of Debt“ von Atif Milan und Amir Sufi von den Universitäten Princeton und Chicago) handelt von der amerikanischen Hauspreiskrise und ihren Folgen und beschreibt, so einige Besprechungen, die ich angesehen habe, ... [Quelle: flassbeck-economics.de]  JWD

... dass es vor allem die Überschuldung der privaten Haushalte war, die eine rasche Belebung der Wirtschaft nach dem Ende der Finanzkrise verhinderte. Weit weniger wichtig war, wie in Europa oft behauptet, ein Versagen des Bankensystems, eine Kreditklemme oder eine zu wenig expansive Geldpolitik. Wolfgang Münchau verweist in dem Zusammenhang zu Recht auch auf Richard Koo (mit dem zusammen ich das Buch „Handelt jetzt“ gemacht habe). Richard Koo machte schon vor langer Zeit klar, dass in Zeiten, in denen die privaten Haushalte versuchen, mehr zu sparen, die Unternehmen versuchen, ihre Bilanzen in Ordnung zu bringen, in dem sie weniger Schulden aufnehmen, sich nicht auch noch der Staat in Sparversuchen ergehen kann, ohne die Gesamtwirtschaft schwer zu schädigen.

[...] Und dass die viertgrößte Industrienation der Erde versuchte, das Verschuldungsproblem dadurch zu lösen, dass sie immer größere Leistungsbilanzüberschüsse auftürmte, also die für ihr Sparen notwendige Verschuldung auf andere Länder verschob, wird als größte Dummheit eines einzelnen Staates gebrandmarkt werden.

Wolfgang Münchau kommt in seinem Artikel zu dem Schluss: „Wenn sich diese Ergebnisse (die von Milan und Sufi, HF) auch bei uns bestätigen sollten, dann hieße das: Wir machen in Europa so ziemlich alles falsch.“ Herzlichen Glückwunsch, Herr Münchau, Sie haben verstanden!

Link zum vollständigen Originalartikel bei ' flassbeck-economics.de ' ..hier

 
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