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06.01.2015 00:15
“Tannbach”: ZDF-Geschichtsklitterung am Rande der
Volksverhetzung
[..] Wenn das ZDF einen Dreiteiler über das Ende der
Nazizeit und die Umerziehung der – in vielfacher Hinsicht – gespaltenen
Deutschen dreht, dann wird es spannend. Nicht die erdachte und dramatisierte
Geschichte selbst lässt Spannung aufkommen, sondern die Frage, wie die
Verantwortlichen des Staatsfunks, eines nach wie vor besetzten und unmündigen
Landes, das Thema angehen würden. Haben sie aus der eigenen barbarischen
Geschichte gelernt? [Quelle: Propagandaschau] JWD
Beweisen die Verantwortlichen Einsicht, Reflektion und Verinnerlichung
der Werte von Humanismus und Zivilisation? Oder erweisen sie sich als unmündige,
autoritär erzogene Mündel eines Patriarchen, dem zu gefallen nun ihre oberste
Maxime geworden ist?
Der aufwändige ZDF-Dreiteiler “Tannbach” spricht in vielerlei Hinsicht dafür,
dass Letzteres der Fall ist und wird damit zum Spiegel und zur öffentlichen
moralischen Bankrotterklärung einer unmündigen politischen und medialen Elite,
die sich dem Diktat des Stärkeren unterworfen, aber keine eigenen Lehren aus der
Geschichte gezogen und keine humanistischen Werte aus eigener Kraft postuliert
oder gar verinnerlicht hat. Das infantile Drehbuch zu “Tannbach” zeugt von einem
so feudalistisch-reaktionären wie autoritären Charakter, der nur den Führer
getauscht, aber bis heute nicht zu eigener Souveränität in einem fundierten,
humanistischen Wertesystem gefunden hat.
Das ZDF-Fiasko in Bildern (verlinkt):
Kurz vor Kriegsende: Die Alliierten stehen vor der Tür. Wegen
“Wehrkraftzersetzung” und “Defätismus” – und um den
Aufenthaltsort des “fahnenflüchtigen” Grafen zu erpressen – will
ein Nazi-Scherge alle kampfunwilligen Männer erschießen lassen… |
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…
Frau Gräfin stellt sich theatralisch vor ihren (versteckten)
Mann und vor den “Pöbel”. So etwas gab es zwar nicht einmal bei
Grimms Märchen, aber für die ZDF-eigene Form von
Geschichtsklitterung ist derlei standesvergessene
Selbstlosigkeit adelstypisch. |
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Die
unbeugsame und selbstlose Gräfin wird vom Erschießungskommando
des fanatischen Nazis – der offenbar keine Notwendigkeit sieht,
gegen anrückende Amis zu kämpfen – kurzerhand umgebracht. |
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Die
transatlantische Kavallerie kommt nur Sekunden zu spät, aber
umso entschlossener … |
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und unter großen eigenen Opfern. |
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Aber
der Ami ist nicht nachtragend: Dem Nazi, der sich in seiner
Verzweiflung erschießen will, entreißen freundliche GIs im
letzten Moment die Waffe. |
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US-Offizier
nach dem Kampf: Sein Blick auf die toten Gegner verströmt
Mitleid mit den armen verführten Seelen. |
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Andernorts
stürmt der hasserfüllte Russe die Gemächer. Opa, Frau und Kind
ahnen Schlimmes, denn der Russe will Rache und Hitlers
Portraitbild wurde erst im letzten Moment in die Schublade
gestopft… |
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…wo
es sofort vom bösen Russen entdeckt wird! “Faschisti!!!”
lautet das Urteil – und Opa, Frau und Kind werden noch an Ort
und Stelle in einer von der Regie optisch und akustisch
ausgekosteten Gewehrsalve hingemeuchelt. |
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So
sieht sie aus: die russische Siegermentalität! Plakativ dem
freundlichen Ami gegenübergestellt. Schäbige ZDF-Propaganda für
schlichte Gemüter und niedere Instinkte. |
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Im Tagesspiegel schrieb Jan Freitag in seiner Kritik treffend: “Am unsympathischsten sind aber ohnehin Kommunisten und Rotgardisten,
denen beim Freiheitbeschneiden und Kinderabknallen das Herz aufgeht.”“Tannbach” präsentiert – zumindest in diesem ersten Teil – billige
Schwarz-Weiss-Denke in teuren Kulissen. Das ist Propaganda von
Goebbelschen Enkeln auf dem Lerchenberg, die entweder gar nichts aus der
Geschichte gelernt haben oder das Falsche. Ihre Väter und Großväter
hetzten offener und schamloser gegen Juden, Kommunisten, Russen und
Zigeuner und bereiteten damit das Feld für die geplanten Verbrechen.
Die Geschichtsrevisionisten von heute huldigen ihren transatlantischen
Patriarchen und perpetuieren in vorauseilendem Gehorsam nach wie vor
opportune Feindbilder. Kinder und Enkel der Nazis geben sich nach außen
geläutert und hetzen dabei einfach nur ein bisschen subtiler und nur noch
gegen die, bei denen es heute wieder – oder immer noch – politisch
gewollt ist.
Schau mal Papa! Ich finde Juden jetzt ganz toll – aber Russen und
Kommunisten immer noch ganz böse! Bin ich jetzt ein liebes Kind?
Schau mal Papa! Ich finde Juden jetzt ganz toll – aber Russen und
Kommunisten immer noch ganz böse! Bin ich jetzt ein liebes Kind? |
Link zum Originaltext bei '
Propagandaschau '..hier
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