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| 10.05.2017 14:45 „Die Neokonservativen haben Trump auf die Knie gezwungen“ Angelika Eberl, Leserin der NachDenkSeiten, hat wieder einmal einen wichtigen Text übersetzt. In diesem Artikel des bekannten und bewährten Investigativreporters, veröffentlicht am 10. April 2017 in Consortium News, beschreibt Robert Parry, wie Robert Kagan, eine zentrale Figur der Neocons, auf Trumps Raketenschlag vom 6.4.2017 reagierte. Parry schildert, wie die Neokonservativen den neuen US-Präsidenten zurechtgestutzt haben... [Quelle: nds.de / Albrecht Müller] JWD ...Nach Lektüre/Hören des Beitrags von Robert Parry vermag man die Geschehnisse der letzten Wochen besser einzuordnen. Parrys Analyse gibt auch eine wichtige Teilantwort auf die am 25. April gestellte Frage „Wer regiert die Welt?“.
Von Robert Parry | Übersetzung:
Angelika Eberl | NachDenkSeiten / Albrecht Müller | 10. Mai 2017 Die Übersetzung zu lesen lohnt. Nach Lektüre vermochte ich [Albrecht
Müller] auch einige andere Vorgänge besser einzuordnen. Dazu
Nachbemerkungen am Ende des Textes.
Ja, all das war Obamas Schuld: dass er in Syrien nicht mit ein paar hunderttausend Mann starken U.S.-Truppen eingedrungen war, was nötig gewesen wäre, um Kagans ersehnten „Regime Change“ in Syrien zu erreichen. Und es gibt keinen Grund zur Annahme, dass die syrische Invasion weniger blutig verlaufen wäre als die blutige, von Kagan befürwortete Invasion des Irak. Aber Kagan und die Neokonservativen übernehmen niemals die Verantwortung für die von ihnen verursachten Blutbäder. Es ist immer jemand anderes schuld Und nun erklärt Kagan Trump, was er alles noch tun müsse, um von den Neocons gnädig aufgenommen zu werden. Kagan fuhr fort: „Natürlich hat Trump mit seiner derben Rhetorik gegenüber Verbündeten diese Probleme während seines Wahlkampfs verschärft. Jetzt hat er einen wichtigen ersten Schritt zur Wiedergutmachung geleistet, aber das Lied ist noch nicht zu Ende. Ein Vergeltungsschlag wird Amerikas Gegner noch nicht davon überzeugen, dass die Vereinigten Staaten wieder als Vormacht präsent sind, um ihre Interessen und die Weltordnung zu verteidigen…
„Das Engagement der Vereinigten Staaten für einen solchen Kurs muss so eindeutig sein, dass die Russen davon abgehalten werden, störend einzugreifen. Dies wiederum erfordert die Bereitstellung ausreichender militärischer Mittel in der Region, so dass weder Russland noch der Iran dazu verleitet werden, den Konflikt zu einer Krise auswachsen zu lassen und, falls sie es doch tun, die amerikanischen Streitkräfte darauf vorbereitet sind…“ „Wir hoffen, dass die Trump-Administration für den nächsten Schritt vorbereitet ist. Wenn es so ist, dann gibt es eine echte Chance, den Kurs des globalen Rückzugs umzukehren, den Obama begann. Eine starke Reaktion der USA in Syrien würde Leuten wie Putin, Xi Jinping, Ayatollah Ali Khamenei und Kim Jong Un deutlich machen, dass die Tage der amerikanischen Passivität vorbei sind. “ Nun, da die Neokonservativen Präsident Donald Trump auf die Knie gezwungen haben und um diese Botschaft in einfachen Worten darzustellen, so dass er sie verstehen könne, fordern sie von ihm, dass er den Mund aufmache. Sie werden sich nicht mit weniger zufriedengeben als einer massiven US-Militärintervention im Nahen Osten und einer umfassenden Konfrontation mit Russland (und vielleicht auch China). Das ist die Art Kriegslust, die die Neokonservativen und liberalen Falken von Hillary Clinton erwartet hatten, deren Präsidentschaft Kagan unterstützt hatte. Einige Quellen behaupten, dass Hillary Clinton plante, wenn sie Präsidentin geworden wäre, Kagans neokonservative Ehefrau, Victoria Nuland, zur Außenministerin zu ernennen. Als Assistant Secretary of State im Dienst des US-Außenministeriums unter Obama und als solche zuständig für Eurasien managte Nuland den von den USA unterstützten Putsch in der Ukraine im Jahr 2014, wobei der gewählte Präsident Viktor Janukovitch durch ein streng anti-russisches Regime ersetzt wurde und ein Bürgerkrieg in der Ukraine sowie ein neuer Kalter Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und Russland entfacht wurden. [Mehr Informationen über den Kagan Clan gibt es auf Consortiumnews.com’s “A Family Business of Perpetual War.” Clintons Niederlage war ein verblüffender Rückschlag, aber die Neocons geben niemals auf. Beide Gruppen sind gut organisiert und finanziert und beherrschen die offiziellen Washingtoner Think Tanks und Medien und teilen sich etwas Macht mit ihren Junior-Partnern, den liberalen Interventionisten, die sich meist nur in der Argumentationsweise unterscheiden, mit welcher ein Einmarsch in andere Länder begründet wird. (Die Neokonservativen sprechen meist von Weltmacht und Demokratieförderung, während die liberalen Falken die „Menschenrechte“ betonen.) Im Umgang mit dem narzisstischen und unsicheren Trump lagen die Neokonservativen und liberalen Falken vorne, was zu einer klugen psychologischen Operation führte. Sie sammelten Mainstream-Medienpersönlichkeiten und Demokraten, die über Trumps Sieg entsetzt waren. Vor allem die Demokraten und ihre wütende Basis suchten nach einer Anklage-Möglichkeit gegenüber Trump. Sie entschieden sich für das Argument der angeblichen russischen „Einmischung“ in die US-Wahl. Nacht für Nacht, betrieben MSNBC und andere Netze Russland-Bashing, um ihre Einschaltquoten bei den Trump hassenden Demokraten zu erhöhen. Mittlerweile nutzten demokratische Politiker wie Rep. Adam Schiff von Kalifornien die Sendungen über Russlands angebliches Hacking als Freifahrschein für den nationalen Ruhm. Und professionelle demokratische Wahlkampf-Strategen konnten sich ihrer Verantwortung für die desaströse Präsidentschafts-Wahlkampagne entziehen, indem sie die Schuld auf die Russen schoben. Doch neben der bequemen Ausrede für Clintons Wahl-Niederlage blockierte die anti-russische Hysterie auch sämtliche Versuche Trumps und seines Teams, einen teuren und gefährlichen neuen Kalten Krieg zu vermeiden. Der Rußland-Hass nahm ein solch extremes Ausmaß an, dass die Formulierung einer schlüssigen Außenpolitik Trumps paralysiert wurde. Nun, da die Neokonservativen über den nationalen Sicherheitsberater General H. R. McMaster, einem Schützling von „Neocon-Liebling“ General David Petraeus, wieder Einfluss auf den National Security Council gewonnen haben, ist die neokonservative Agitation gegen die neue Entspannungspolitik wieder offensiv geworden, um den heißen Krieg in Syrien auszuweiten und um den Kalten Krieg mit Rußland zu intensivieren. Wie Kagan erkannte, war Trumps eilige Entscheidung, Raketen abzuschießen, ein bedeutsamer Wendepunkt in der Wiederbelebung einer von Neokonservativen und Falken dominierten Außenpolitik. Es wurde auch plötzlich offenbar, wie vollständig liberale Demokraten auf den „Kriegszug“ aufgesprungen waren, als man sie dazu brachte, Russland die Schuld für Hillary Clintons Niederlage zuzuschieben. Die Liberalen (und sogar viele Progressive) hassten Trump so sehr, dass sie sich für die Zwecke der neokonservativen, endlosen Kriegspolitik der Falken einspannen ließen. Jetzt kann es zu spät sein, um umzukehren. Zum Autor: Der Investigativ-Reporter Robert Parry veröffentlichte in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts viele Berichte über die Iran-Contra-Affaire in der Associated Press und in Newsweek. Sie können sein neues Buch kaufen, Amerika‘s stolen Narrative; entweder im Druck hier oder als E-Book (von Amazon und barnesandnoble.com). Teil B Hier hat Parry die Kriegs-Thinktanks herausgefunden, in denen die Kagan Familie (Robert Kagans Bruder und seine Schwägerin) aktiv sind: Quelle: Robert Parry: “A Family Business of Perpetual War” „…But don’t think that this unlocking of the U.S. taxpayers’ wallets is just about this one couple. There will be plenty of money to be made by other neocon think-tankers all around Washington, including Frederick Kagan, who works for the right-wing American Enterprise Institute, and his wife, Kimberly, who runs her own think tank, the Institute for the Study of War [ISW]. According to ISW’s annual reports, its original supporters were mostly right-wing foundations, such as the Smith-Richardson Foundation and the Lynde and Harry Bradley Foundation, but it was later backed by a host of national security contractors, including major ones like General Dynamics, Northrop Grumman and CACI, as well as lesser-known firms such as DynCorp International, which provided training for Afghan police, and Palantir, a technology company founded with the backing of the CIA’s venture-capital arm, In-Q-Tel. Palantir supplied software to U.S. military intelligence in Afghanistan. Since its founding in 2007, ISW has focused mostly on wars in the Middle East, especially Iraq and Afghanistan, including closely cooperating with Gen. David Petraeus when he commanded U.S. forces in those countries. However, more recently, ISW has begun reporting extensively on the civil war in Ukraine. [See Consortiumnews.com’s “Neocons Guided Petraeus on Afghan War.”] (Hervorhebungen von Angelika Eberl) Kommentar von Angelika Eberl: Ich halte Robert Kagan (Skull & Bones 1980), zusammen mit Paul Wolfowitz für einen wesentlichen Architekten neokonservativer Kriegspolitik. (Beide PNAC). Paul Wolfowitz gehört zu Quill & Dagger, einer ähnlichen „Studentenverbindung“ wie Skull & Bones, aber an der Cornell University. Und bedenkt man, welche mächtige Organisation hinter Robert Kagan steht, so muss man fürchten, dass von seiner Propaganda leider eine starke Wirkung ausgeht. Man achte nur mal darauf, wie unsere Zeitungen und Zeitschriften ihm auch immer wieder mal ein Forum geboten haben und wie sie, seit Jahren, schleichend, aber stetig, immer mehr auf Kriegskurs geraten sind. Ein Beispiel: Noch in den 70er Jahren hat der Spiegel folgenden, kritischen Text über Rüstungslobbyismus in den USA zur Zeit des Kalten Krieges herausgebracht, mit dem Titel: „Das Land, aus dem die Träume sind“ vom 22.12.1975. Und was macht der Spiegel heute? Nachbemerkungen Albrecht Müller: Die Analyse von Robert Parry hilft dabei, auch einige andere Ereignisse besser einzuordnen, zum Beispiel:
Link zum Originaltext bei ' nachdenkseiten.de ' ..hier
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